Pilotbaustellen in der Schweiz: Wie elektrische Baumaschinen den Weg in eine emissionsfreie Zukunft ebnen
In der ganzen Schweiz entstehen derzeit Pilotbaustellen, die zeigen, wie der Bauprozess künftig emissionsfrei, leise und effizient gestaltet werden kann. Verschiedene Städte, Hochschulen, Behörden und Industriepartner arbeiten gemeinsam daran, elektrische Baumaschinen unter realen Bedingungen zu testen und deren Potenzial sichtbar zu machen.
Zürich: Einblick in den emissionsfreien Baustellenbetrieb
Auf verschiedenen Baustellen in Zürich kamen unsere vollelektrischen Bagger zum Einsatz. Die Maschinen wurde mit Blick auf hohe Batteriekapazität, schnelle Ladefähigkeit und intelligente Vernetzung entwickelt. Der Einsatz ermöglichte wertvolle Erfahrungen im täglichen Baustellenbetrieb und lieferte wichtige Impulse für die Diskussion rund um emissionsfreies Bauen – insbesondere in Bereichen mit strengen Lärm- und Emissionsvorgaben.
Basel: Elektromobilität als Pilotprojekt im Tiefbau
Ein besonders ambitioniertes Projekt fand in Basel statt. An der Hegenheimerstrasse entstand eine neue Unterflur-Wertstoffsammelstelle, die vollständig mit elektrischen Baumaschinen gebaut wurde. Erstmals kam dort der 15-Tonnen-Mobilbagger ZE150W zum Einsatz, entwickelt von SUNCAR in Zusammenarbeit mit KTEG und unterstützt durch das Bundesamt für Energie (BFE).
Das Projekt war Teil des Pilot- und Demonstrationsprogramms des BFE und untersucht die Effizienz, Wirtschaftlichkeit und Alltagstauglichkeit grosser E-Baumaschinen. Dazu gehören unter anderem Lärmmessungen, CO₂-Bilanzierungen sowie die Optimierung der Antriebssysteme. Ziel der Stadt Basel ist es, bis 2037 sämtliche Baustellen emissionsfrei zu betreiben – ein klares Signal für klimafreundliche Infrastrukturprojekte.
Luzern: Eine der bislang grössten E-Baustellen der Schweiz
Auch die Stadt Luzern testet die Baustelle der Zukunft. Auf einer grossen Pilotbaustelle werden mehrere vollelektrische Maschinen eingesetzt, darunter der 15-t-Mobilbagger ZE150W und der 6-t-Raupenbagger TB260E. Bei einer geführten Besichtigung tauschten sich mehr als 50 Vertreterinnen und Vertreter aus Verwaltung, Bauwirtschaft, Hochschulen und Industrie über Erfahrungen und Herausforderungen aus.
Vor Ort waren unterschiedliche E-Maschinen im realen Einsatz zu sehen – vom elektrischen Strassenfertiger bis zum Radbagger. Die Einblicke in Laufzeiten, Ladeprozesse und operative Abläufe zeigten deutlich, wie schnell anfängliche Skepsis gegenüber der Elektrifizierung schwindet und durch Begeisterung ersetzt wird. Die Rückmeldungen aus Luzern bestätigen: Die emissionsfreie Baustelle ist keine Vision mehr, sondern Realität.
Digitale Vernetzung als Erfolgsfaktor
Ein wichtiger Baustein dieser Entwicklung ist die digitale Infrastruktur. Über die Telemetrieplattform „INSIGHT“ werden die Maschinenwerte vieler E-Bagger online erfasst, visualisiert und für Serviceteams zugänglich gemacht. Auch Remote-Softwareupdates sind möglich – ein Schritt, der nicht nur den Betrieb effizienter macht, sondern auch den Weg für datenbasierte Optimierungen ebnet.
Blick ins Ausland: Norwegen als Vorreiter
Während die Schweiz den Einstieg in grossflächige E-Baustellen testet, ist Norwegen bereits weiter. Insbesondere in Oslo sind über hundert elektrische Baumaschinen – viele davon von SUNCAR mitentwickelt – im täglichen Einsatz. Klare politische Vorgaben haben dort entscheidend dazu beigetragen, die Elektrifizierung schnell voranzutreiben.
Fazit: Der Wandel ist in vollem Gang
Die Pilotbaustellen in Zürich, Basel und Luzern zeigen eindrucksvoll, wie Forschung, öffentliche Hand und Industrie gemeinsam an der nächsten Generation nachhaltiger Baumaschinen arbeiten. Elektrische Bagger, Radlader oder Strassenfertiger werden zunehmend im Alltag getestet – leise, emissionsfrei und effizient.
Die Erfahrungen der Pilotprojekte belegen: Die Elektrifizierung der Baustellen ist keine ferne Zukunft mehr. Sie findet heute statt – und sie gewinnt rasant an Dynamik.